Hallo zu einem weiteren Blog auf meiner Seite selchen.at. In den folgenden Zeilen will ich euch eines meiner traditionellen Rezete mit auf den Weg geben.
Ich muss dazu sagen, dass ich meine Würste, speziell Grüne und Selchwürste stehts mit diesem Grundrezept mache. Eine Wurst selber machen ist nicht schwer und auch nicht kompliziert. Die Leute denken immer dies wäre eine anspruchsvolle Herausforderung bei der man viele Geräte benötigt. Ja, es stimmt, man benötigt min. 1 Gerät um dies umzusetzen,- die Füllmaschine. Bitte nicht erschrecken,- für den Hausgebrauch und für kleiner Mengen gibt es schon Füllmaschinene ab 20 bis 30 Euro.
Das richtige Fleisch für die Wurst
Als erster wird das richtige Fleisch benötigt. Ich nehme hierfür immer Schulterfleisch,- dieses ist nicht sehr teuer aber trotzdem sehr Gut. Meist kaufe ich ganze Schultern (Schulter wie gewachsen) und arbeite diese dann zuhause selbst auf. Mein Sohn hat dabei immer eine riseßen Freude und es ist immer wieder ein Abenteuer.
Man macht eine Wurst meist nicht selber weil man sich keine andere leisten kann,- sondern weil man das Abenteur und die Qualität dahinter schätzt.
Wir haben nun das Schulterfleisch. Wie gesagt obliegt es Ihnen zu entscheiden ob man eine gewachsenen Schulter oder bereits ausgelöstes Fleisch kauft.
Nun schneiden Sie das Fleisch in kleine ca. 2 bis 4cm große Stücke. Fettes kann ohne weiteres dabei sein,- dies müssen Sie nicht entfernen. Fett gibt der Wurst geschmach,- dazu aber späte mehr.
Rindfleisch für die Wurst darf natürlich nicht fehlen. Es gibt viele die auf das Rindfleisch verzichten. Vertrauen Sie mir, das Rindfleisch gehört dazu.
Machen Sie einfach den Test, einmal mit, einmal ohne, Sie werden meiner Meinung sein.
Ca. 10% Rindfleisch in die Wurst
Ich gebe ca. 10% Rindleisch in meine Wurstmasse. Bedeutet bei beispielsweise 8kg Wurstmasse (Schweinfleisch ohne Speck) gebe ich ca. einen knappen Kilo Rindfleisch bei.
Beim Rindfleisch ist es wie beim Schwein,- hier reicht Schulter oder Gulaschfleisch. Es ist nicht nötig, beispielsweise Stücke vom Tafelspitz zu kaufen.
Der Speck in der Wurst
Auch eine sehr wichtige Komponente ist der Speck in der Wurst. Nicht weg zu denken wie eine richtige selbstgemachte Wurst ohne die schönen Speckstücke aussehen würde. Ganz zu schweigen vom Geschmack,- denn Speck (Fett) ist einer der wichtigsten Geschmachtsträger und sollte in keiner Wurst fehlen. Ich selbst benutze immer Speckstücke, also klein geschnittener Speck (Stücke etwa 3 x3 mm ungefähr). Diesen können Sie bei einem Fleischfachmarkt bzw. Metzgerei vorschneiden lassen. Ich verarbeitet meist ein ganzes Schwein, weshalb ich dann die Speckschicht vom Karree nehme und diesen selbst klein schneide. Wahlweise kann dieser auch durchgelassen werden. (Bratwurst)
Fügen Sie hier wiederrum ca. 10% der Masse hinzu. Je nach Geschmack mehr oder weniger. Verzichten Sie aber bitte NIE auf den Speck.
Nun haben wir das Schweinefleisch, das Rindfleisch und den Speck, weiter geht es mit dem durchlassen. Mit durchlassen meine ich das Fleisch zu Hack als Faschiertem zu verarbeiten. Man kann ja nicht die großen Stücke in einen Wurstdarm füllen. Bei mir wird das Schweine und Rindfleisch auf mittlerer Größe faschiert. So das kein Muus aber auch keine zu großen Stücke entstehen. Wie bei allem kommt es hier wieder darauf an wie man es gern hat. Der eine so,- die andere so 🙂
Den Speck lasse ich in Stücken. Wie gesagt finde ich dies sehr schön und sehr anspreche
Die Wurst würzen
Wir haben nun das Fleisch verarbeitet mit Speck vermengt und alles durchgeknetet und vermengt. Nun kommt das wichtigste und genaueste an der ganzen Sache,- die Würze.
Zur Vorbereitung benötigen Sie Knoblauchzehen. Pro Kg Masse gebe ich ca. 2 bis 3 Zehen in einen Standmixer,- mixe diese mit ca. 200ml Wasser und gebe die Suht (also das Knoblauchwasser) bei
Die Grundwürze einer Wurst
Pro kg Masse (Schwein, Rind- und Speck)
22g Salz
3g Pfeffer
Knoblauch (wie beschrieben)
Nach meinem Rezept ist die Wurst etwas würziger. Für mich persönlich ist dies aber sehr wichtig da sie speziell nach dem selchen bzw. trocknen so einen wunderbaren Geschmack entwickelt
Alles wird nun vermengt und ordentlich durchgeknetet. Ich lasse die Masse dann meist über Nacht an einem Kühlen Ort ziehen. Man kann Sie aber auch gleich verarbeiten. Anbei ein Bild wie die Masse nach einer Nacht Ruhe aussieht. Diese gehört dann vor der Verarbeitung natürlich nochmals kräftig durchgeknetet
Die Verarbeitung der Wurst
jetzt ist es so weit,- wir können die Wurst verarbeiten. Hierfür benötigen wie oben schon beschrieben eine Wurstmaschine,- es reicht natürlich eine einfache die schon für 20 bis 30 Euro im Internet zu kaufen sind. Ich werde Ihnen hier in nächster Zeit an paar Produkte vorführen.
Und natürlich benötigen wir auch Schweinedarm oder Kunstdarm. Ich persönlich bevorzuge den Schweinedarm. Diesen kann man mitessen und er sieht auch sehr geschmachsvoll aus. Den gesalzenen Darm einfach unter kaltem Wasser Gut durchspülen und anschließend in eine Schüssel ziehen um ihn dan leicht auf die Wurstmaschine ziehen zu können. Nun mit einer passenden Maschinen die Masse in den Darm füllen, abbinden bzw. abdrehen und fertig.
Wurstmaschine kaufen
Hier der link zu einer Guten und Preiswertigen Wurstmaschine. Diese ist bei mir seit nun 3.Jahren im Einsatz und ich bin wirklich sehr zufrieden.
Wurde auch direkt über Amazon bestellt. Top Verarbeitung und auch sehr robust
Wie Ihr die Wurst richtig selcht bzw. trocken beschreibe ich euch auf meinen anderen Blog und werde dazu noch welche erstellen. Hinterlasst bei Fragen einfach ein Komentar
Fazit Wurst selber machen
zum Schluss möchte ich Ihnen ganz viel Erfolg bei Ihrer ersten selbstgemachten Wurst wünschen. Versuchen Sie es einemal und Sie werden sehen, dass Sie es nicht mehr lassen können. Sie entscheiden selbst was in die Wurst kommt und welchens Fleisch sie verwenden. Sie haben 100% Kontrolle darüber und das ist das schöne. Machen Sie ein Abenteuer daraus und lassen Sie Ihre Kinder helfen (kneten, faschieren,Wurst treiben…) sie werden es Ihnen danken.
Natürlich könnte ich Ihnen jetzt noch sehr viel Einzelheiten erzählen was aber gar nicht Sinn der Sache wäre. Versuchen Sie selbst zu experimentieren und finden Sie Ihre Mischung denn jede Wurst ist einzigartig.
Versuchen Sie Pfefferkörner, etwas Staubzucker….. die Möglichkeiten sind groß
Wie gesagt folgt in nächster Zeit noch ein Videoblog für alle faulen Leser und eine weitere bebilderte Anleitung. Bei Fragen kontaktieren Sie mich einfach,- ich helfe gerne weiter
Guat gschmack
Hallo!
Was ist der Unterschied, wenn man Selchwurst mit oder ohne Rindfleisch macht?
Ist der Geschmack anders oder die Farbe? Denn viel kommt ja nicht dazu.
Liebe Grüße
M.
Servus, sorry für die späte Antwort – leider war ich längere Zeit nicht hier. Vielleicht hast du die Info schon, ich würde trotzdem gerne Antworten.
Wie du richtig sagst, der Geschmack und die Farbe. Natürlich sind Geschmäcker unterschiedlich. Ich vergleich es gerne mit Faschiertem Fleisch – gemischtes Faschiertes schmeckt auch deutlich besser als reines Schweine Faschiertes – mir zumindest 🙂
Bei den Würsten gibt es auch die Möglichkeit beispielsweise Wildfleisch einzuarbeiten. Auch richtig gut und noch dunkler in der Farbe. Früher wurde oft Pferdefleich eingearbeitet. Findet man heutzutage fast nicht mehr – Geschmacklich war es aber wahnsinnig gut